1: Ausgabe von Metadaten
Erstaunt stellen wir sehr häufig fest, dass die Mehrzahl der Shopbetreiber zwar über Funktion und Nutzen von Metadaten Bescheid wissen, diese aber dennoch nicht ausgegeben werden. Metadaten sind die primäre Informationsquelle für Crawler, wie z.B. Google. Durch Metadaten können Informationen über die jeweilige Seite strukturiert übergeben werden. An vorderster Stelle stehen hierbei die Attribute „title“ und „description".
Meta: Title
Jeder Besucher orientiert sich mit Hilfe des Titles einer Seite, denn sobald diese aufgerufen wird, erscheint dieser als Beschriftung des Browserfensters oder eines Tabs. Der Aufbau und die Länge des Titles sind dabei von großer Bedeutung. Das Attribut "title" einer Seite sollte kurz und prägnant ausdrücken, was genau auf dieser Seite zu finden ist. Auf einer Artikeldetailseite könnte dies beispielsweise „[Bezeichnung des Artikels] - [Name des Shops]“ sein. Generell sollten die Ziel-Schlüsselwörter am Anfang und der Seiten- oder Shopname am Ende des Titles stehen.
Meta: Description
Ähnlich wie der Title sollte auch das Attribut „description“ auf keiner Seite fehlen und möglichst prägnant formuliert sein. Versuchen Sie nicht, alle angebotenen Artikelgruppen und Hersteller in die Description zu packen. Gehen Sie statt dessen auf die einzelne Seite ein. Die Faustregel ist: In ein, maximal zwei Sätzen beschreiben, welcher Inhalt auf der jeweiligen Seite zu finden ist. Halten Sie sich dabei vor Augen, dass durch das Lesen der Description die notwendige Information über den Inhalt der einzelnen Seite für jedermann verständlich sein soll.
2: Canonical-URL
Die Canonicalisierung der URL bedeutet, dass der Besucher beim Aufruf einer Seite mit WWW und ohne WWW immer auf der gleichen URL landet. Das können Sie selbst testen. Geben Sie einfach in Ihrer Browserleiste Ihre Domain ein. Einmal http://www.[IHRE_DOMAIN] und einmal http://[IHRE_DOMAIN]. Sollte Ihr Shopsystem in keinem der beiden Fälle auf eine Version mit oder ohne WWW umleiten, wird dies als doppelter Content gewertet. Die Lösung des Problems ist vergleichsweise simpel: 301-Redirects. In der gängigen Praxis verlinkt man auf die Version der Seite, zu welcher die meisten externen Links existieren. Dies kann sehr einfach über Online-Tools, wie z.B. dem Open Site Explorer (https://moz.com/researchtools/ose) ermittelt werden.
3: ALT-Tags
Ähnlich wie die Ausgabe von Metadaten, kann auch eine umfangreiche Angabe von Alt-Attributen die Relevanz einer Seite zu bestimmten Suchbegriffen deutlich steigern. Alt-Attribute sind, wie der Name bereits verrät, als alternative Darstellung gedacht. Sollte beispielsweise eine Bilddatei nicht geladen werden können – sagen wir das Produktfoto – ziehen Webbrowser an deren Stelle das Alt-Attribut heran und geben dieses aus. Für Suchmaschinen stellt das Alt-Attribut eine Möglichkeit dar, um den Inhalt von Bilddateien zu erfassen. Sie sollten daher kurz schildern, was auf dem Bild zu sehen ist. Denken Sie daran: Ein Bild ohne Alt-Tag hilft Ihnen aus SEO-Sicht nicht weiter.
4: Texteinzigartigkeit
Haben Sie schon einmal geprüft, ob Ihre Variationsartikel jeweils unter einer eigenen URL erreichbar sind oder ob sich lediglich ein URL-Parameter ändert? Der Unterschied ist auf den ersten Blick trivial, die Auswirkung jedoch enorm:
Häufig ändert sich bei Varianten lediglich ein einziges Detail, wie z.B. die Größe des Produkts. Die Artikelbeschreibung bleibt jedoch bestehen. Wenn nun jede Variante unter einer eigenständigen URL erreichbar ist, wird dies wiederum als doppelter Content aufgefasst und durch Suchmaschinen abgestraft. Achten Sie daher immer auf die Einzigartigkeit der Texte ihrer Produktseiten.
5: Interne Verlinkungen
Interne Verlinkungen sind ein wichtiges Instrument um einem Crawler Zusammenhänge aufzuzeigen. Hierbei ist für Shopbetreiber die Darstellung von „ähnlichen Artikeln“ ein sehr effizienter Weg, um auf weitere relevante Seiten zu einem Suchbegriff hinzuweisen.
Beispielsweise bietet es sich für interne Links an, eine Inhaltsseite zu erstellen, worauf z.B. Fachbegriffe erklärt werden. Wird nun einer dieser Begriffe auf einer Produktseite genannt, kann eine Verlinkung auf die Begriffserklärung vorgenommen werden. Dadurch gewinnen diese Begriffe als Schlüsselwörter für die jeweilige Seite an Wert.
6: URL-Struktur und Aufbau von Kategorien
Sehr wichtig ist der generelle Aufbau des Katalogs. Allen voran hat dieser Auswirkungen auf die URL-Struktur innerhalb des Shopsystems. Die URL zu einer Produktdetailseite sollte Auskunft über die Kategorisierung des einzelnen Produkts geben, ohne auf numerische Werte wie eine Kategorie-ID zurückzugreifen. Menschenleserlich und für Menschen verständlich.
7: Wachsender Content auf Seiten
Die Aktualisierungshäufigkeit einer Seite teilt einem Crawler mit, ob es sich lohnt, häufiger vorbei zu schauen. Der häufige Besuch eines Crawlers kann Ihnen große Vorteile verschaffen: Sie können proaktiv durch die wechselnde Ausgabe von Informationen auf sich ändernde Situationen reagieren oder Ihre Produktbeschreibungen mit einem kürzeren Intervall verbessern.
Für Shopbetreiber ist z.B. die Ausgabe von Bewertungen oder User Claims eine sehr erfolgreiche Methode um den Content auf unterschiedlichen Seiten dynamisch zu erweitern. Das Beste daran ist, dass Sie dies nicht einmal selbst machen müssen. Übrigens: Selbst eher negative Einträge können unter Umständen hilfreich sein. Sollte z.B. ein preiswertes Produkt tendenziell negative Bewertungen erhalten, greifen viele Verbraucher lieber auf ein vergleichbares aber etwas höherpreisiges Produkt zurück.
Fazit:
SEO ist im eCommerce ein unverzichtbarer Bestandteil des Marketings. Grundkenntnisse über die wichtigsten Bestandteile gehören zum (über)lebenswichtigen Toolset für Shopbetreiber und nicht alle Maßnahmen erfordern eine Agentur, wie z.B. die Eingabe und Pflege von Artikeldaten. Hier empfiehlt es sich, die SEO-Awareness Ihrer Mitarbeiter durch eine qualifizierte Schulung zu steigern. Sobald es um Details geht, sollte in jedem Fall vor der Umsetzung von Maßnahmen eine umfangreiche Analyse vorgenommen werden, um passende Optimierungen zu wählen und diese in der richtigen Schrittfolge anzugehen.
Autor: Kevin Goodin